Wie gut sind Ihr Schreibtisch und ihr Arbeitsbereich organisiert. Stapel von Ablagen, ungeöffnete Post, zu zahlende Rechnungen, Büromaterial das herumliegt? Sind Schreibtisch und -stuhl in die Jahre gekommen? Welchen Eindruck haben Sie, wenn Sie in Ihr Büro kommen, was nehmen Sie wahr?
Sitzen Sie mit dem Rücken zur Türe? Schauen Sie direkt auf eine Wand, oder auf einen Stapel voller Akten, die Sie dringend erledigen sollten?
Wirkung von Räumen und Einrichtungen auf unseren Körper
Räume wirken sich bewusst oder unbewusst auf uns Menschen aus. Unser Gehirn hat Zellen, die auf geometrische Muster spezialisiert sind und entsprechende Botschaften an uns senden. Erinnern Sie sich einmal an einen Ort, an dem Sie besonders gerne waren und an einen, den Sie am liebsten sofort wieder verlassen hätten. Wie hat ihr Körper reagiert? Haben Sie schneller geatmet, ging der Herzschlag nach oben?
Wie verändert sich Ihre Körperhaltung, wenn Sie in ihr Büro gehen? Eher hängende Arme, leicht nach vorne gebeugter Oberkörper nach dem Motto "dann muss ich halt wieder" oder gehen Sie gut gelaunt und aufrecht mit einem Smiley ins Büro "dann packen wir's an"?
Räume haben eine starke Wirkung auf unser Denken, Handeln und Fühlen. Je besser Räume organisiert sind, umso besser fühlen wir uns, um so effizienter und kreativer sind wir.
Wer kennt sie nicht die Sprüche wie: „Wer Ordnung hält ist nur zu faul zum Suchen“ „Ordnung ist etwas für Kleingeistige, das Genie überschaut das Chaos“.
Ganz sicher haben Sie zumindest eines dieser Sprichwörter schon einmal gehört oder gelesen. Jede Form von Gerümpel behindert den sanften Energiefluss innerhalb eines Raumes. Wer es nicht schafft Ordnung zu halten, schleppt oft seelischen Ballast mit sich herum, z.B. den ungeklärten Konflikt in der Familie oder mit einer Kollegin. Unser Unterbewusstsein können wir nicht täuschen.
Das englische Wort für Krempel, Kram, Gerümpel und Unordnung „clutter“ stammt vom englischen Wort „clotter“ ab, was Gerinnen bedeutet. Stärker kann kaum etwas ins Stocken geraten.
Papierstapel „To do“ = jedes Schriftstück erzeugt eine Aufgabe, unserem Unterbewusstsein wird suggeriert, du hast viel zu tun, beeil dich! Bevor wir angefangen haben zu arbeiten machen sich Depression und Undurchsichtigkeit
breit.
Ordnung im Aussen schafft Ordnung im Inneren
Stapel abbauen
Es ist ein Irrglaube, dass Schriftstücke, die auf dem Pult liegen nicht vergessen gehen. Spätestens wenn genug darüber liegt, gehen sie vergessen. Am effizientesten ist eine „To-do-Liste“ und eine Hängemappe. Wichtiges wird zusätzlich im Kalender/Outlook eingetragen. Hängeregistratur ist nur eine Zwischen- und keine Endablage.
Einfach um 90 Grad kippen, nach Arbeitsgebieten in Hängemappen einsortieren. Beim Umsortieren sind Sie bereits einen Schritt weiter: Sie ordnen, fassen Gleichartiges zusammen, können Hierarchien erstellen, z.B. wichtigste Mappe nach vorne. Auch die digitale Nutzung ist eine gute Alternative.
Worauf schauen Sie, wenn Sie von der Arbeit aufschauen. Auf ein Sideboard mit Stapeln voller noch zu erledigender Arbeit? Ablage die sich türmt? Pinboard mit Zettelwirtschaft?
Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, unser Unterbewusstsein suggeriert uns "das musst du noch alles erledigen". Stress pur.
Schaffen Sie sich ein Gegenüber, dass Sie aufbaut, dass Ihnen Perspektive gibt. Beispielsweise ein Bild mit Tiefe und Ausblick, etwas Symbolisches, dass sie erreicht haben, auch wenn der Weg dahin schwierig war. Verzichten Sie auf Urlaubsfotos, auch wenn die Perspektive noch so schön ist, sie ist die falsche im Büro.
"Brett vorm Kopf"
Entsteht symbolisch, wenn der Schreibtisch so steht, dass Sie direkt auf eine Wand schauen.
Freier Blick bedeutet „Den Kopf frei haben. “Freies Gesichtsfeld gleich leichtere Orientierung
Im Feng Shui ist die ideale Position des Schreibtisches die, bei der Sie mit dem Rücken zur Wand sitzen und mit Blick zur Tür. Warum? Schutz im Rücken und Sie sehen wer zur Türe hereinkommt. Tür im Rücken macht nervös und sorgt für Unsicherheit. Sicher kennen Sie noch das ungute Gefühl aus der Schulzeit, wenn die Lehrpersonen von hinten durch die Reihen gelaufen sind? Dieses Gefühl entsteht im Unterbewusstsein, wenn wir mit dem Rücken zur Türe sitzen.Vermeiden Sie die sogenannte Tür-/Fensterlinie. Die Energie wird durch die Tür komprimiert und fliesst durch das Fenster hinaus. Sitzen Sie in dieser Tür-/Fensterlinie (siehe Skizze) bedeutet das, dass Sie in einen permanenten "Durchzug" sitzen, der sich weniger gut auf Sie auswirkt. Zu vergleichen, mit einer Sitzposition zwischen offenem Fenster und Tür.
Nutzen Sie den Schreibtisch, der vor Jahren irgendwo übriggeblieben ist, oder den Sie irgendwann einmal in einer Brocki gekauft haben? Ist der Schreibtisch in die Jahre gekommen? Oft wird der Schreibtisch als eher unwichtig angesehen. Genau das Gegenteil ist der Fall, da Sie daran möglichst produktiv und kreativ arbeiten sollten.
Ein Beispiel aus meiner Beratungspraxis für ein KMU-Unternehmen der Automobilbranche. Das Büro meiner Kundin - Partnerin des Inhabers und verantwortlich für Eventmarketing- hatte zwei Schreibtische.
Ein Schreibtisch war der ehemalige Schreibtisch des Vaters meiner Kundin, der zweite Schreibtisch, an dem der Inhaber der Firma sass, gehörte dem Ex-Mann meiner Kundin. Die Beziehung zwischen Kundin und Vater war nicht immer konfliktfrei, die Trennung vom Ex-Mann nicht einfach. Beide Möbel haben einen Bezug zu einer weniger schönen Vergangenheit.
Was passiert mit den Gefühlen, wenn man tagtäglich an einem Schreibtisch sitzt, oder auf einen Tisch schaut mit unschönen Erinnerungen?
Hier kann keine positive Grundstimmung, ins Büro zu gehen, entstehen. Es ist eher ein schwerer Gang ins Büro.
Überlegen Sie sich gut, welchen Schreibtisch Sie nutzen.
Sie möchten die Arbeit buchstäblich mit ins Bett nehmen. Sie wachen nachts auf und möchten die gute Idee gleich in den Laptop eingeben, damit auch ja nichts verloren geht?
In Zeiten von Homeoffice und kleinen Wohnungen, gibt es manchmal keine andere Möglichkeit in aller Ruhe, ohne Kinderlärm arbeiten zu können. Achten Sie darauf, dass Ihr Schreibtisch, nach getaner Arbeit nicht mehr als solcher zu erkennen ist. Möglichkeiten: lassen Sie ihn hinter einem Paravent verschwinden, grenzen Sie ihn deutlich ab vom Schlafteil. Heute gibt es praktische Schrank-varianten, die zum Schreibtisch umfunktioniert werden können.
Jetzt denken Sie, wieso denn dieser ganz Aufwand! Nach Feng-Shui-Regeln ist unser Schlafraum ein Yin-Raum. Yin ist die passive, die ruhige Energie, die wir für einen erholsamen Schlaf brauchen. Sollten Sie mit Ideen aufwachen, ein Block und Stift neben dem Bett tuts auch. Sie schlafen danach garantiert wieder schnell ein. Auf jeden Fall schneller, als wenn Sie das blaue anregende Licht des PCs konsumieren. Blaues Licht bremst die zum Schlafen nötige Melatonin-Produktion. Blaues Licht signalisiert unserem Körper wach zu bleiben.
Wohn- und Esszimmer sind zwar ein Yang-Bereiche, also schon eher als das Schlafzimmer zum Arbeiten geeignet, sofern kein eigenes Büro möglich ist. Beide Räume dienen der Kommunikation, dem Entspannen, dem Miteinander, sind also eher weniger als Büro geeignet. Wenn's gar nicht anders geht, auch hier einen Bereich schaffen, der nicht dominiert. Suchen Sie eine Nische, teilen Sie mit einem Paravent ab, ein kleiner Korpus z.B. wirkt unauffällig, versorgen Sie nach getaner Arbeit das Büromaterial.
Ein gut organisierter Schreibtisch schafft Ordnung im Inneren, ein gut gestalteter Arbeitsraum fördert Leistungsfähigkeit und Kreativität. Sie gehen weniger ausgelaugt nach Hause. Wussten Sie, dass die durchschnittliche Lebensarbeitszeit in der Schweiz 42.2 Jahre beträgt? Da lohnt sich ein gut gestalteter Arbeitsplatz. Packen Sie's an!
Oft hilft eine Fremdbeurteilung dieser Themen schneller als eigener Aktivismus. Gerne begleite ich Sie auf dem Weg zu einem optimierten Arbeitsplatz. Ich nutze hierzu die Raumpsychologie, Farb- und Feng-Shui-Aspekte.